Geschichte

Steinzeit

Zahlreiche Funde im Zuge von Lehmabbau-Arbeiten im 19. Jahrhundert belegen eine Besiedlung des Ortsgebiets von Antau in dieser Zeit.

Römerzeit

Bei Bauarbeiten wurden immer wieder römische Gräber zu Tage gebracht. Aufgrund von heute noch auffindbaren Hinweisen liegt auch die Vermutung nahe, dass es am östlichen Hotterrand eine Römersiedlung gab.

Mittelalter

Im Jahr 1245 wird Antau erstmals urkundlich erwähnt. Bis ins 18. Jahrhundert kann verschiedenen schriftlichen Quellen entnommen werden, dass das Dorf immer wieder auf mehrere Grundherrschaften aufgeteilt wurde. Gegen Ende dieser Epoche bestand sogar die Gefahr der Verödung, der wahrscheinlich auch die zweite Siedlung auf dem heutigen Gemeindegebiet namens „Bikifölde" zum Opfer fiel.

Renaissance

Nachdem auch in Antau ein großer Teil der Bevölkerung den Kriegszügen der Türken Anfang des 16. Jahrhunderts zum Opfer fielen, wurde der völligen Aufgabe des Orts durch die Ansiedlung von Kroaten entgegengewirkt. Wie diese an ihrem katholischen Bekenntnis festhielten, war der Ort von Reformation und Gegenreformation nicht sonderlich betroffen.

Barock

In diese Zeit fällt die Herstellung der ersten nachgewiesenen Karte des Ortes, die sogenannte „Walter-Karte" aus 1750/54. Darauf sind neben der Kirche und den damals vorhandenen Häuserzeilen auch die drei Mühlen, die „Anna-Kapelle" und mehrere Bildstöcke verzeichnet.

Aufklärung

Spürbare Auswirkungen dieser Epoche sind die Anlage und Weihe eines neuen Friedhofs außerhalb des Orts im Jahr 1786 und die Verpflichtung zur Errichtung eines neuen Schulgebäudes im Jahr 1799. Dennoch wurde auch ein neuer Pfarrhof im Jahr 1793 erbaut.

Österreichisches Kaisertum und Doppelmonarchie

Mit der ungarischen Märzverfassung 1848 wurde auch Antau als Gemeinde zu einer eigenen Gebietskörperschaft. An deren Spitze stand ein bestellter Gemeindevorstand (Richter), der sich um die Verwaltung zu kümmern hatte. Um die Besteuerung zu erleichtern, wurde das Gemeindegebiet vermessen, was im Jahr 1866 in der Anlage eines genauen Grundbuchs mündete. Der Ort hat zu diesem Zeitpunkt 143 mit Nummern versehene Häuser. Im Jahr 1879 wurde die Bahnlinie von Ödenburg nach Ebenfurth eröffnet, womit auf Antauer Hottergebiet auch ein Bahnhof entstand. Wegen der häufigen Brände wurde im Jahr 1888 die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr vorgenommen. Den Schlusspunkt dieses Zeitraums markiert der Erste Weltkrieg, bei dem bis zu dessen Ende 36 Antauer Gefallene zu beklagen waren.

Zwischenkriegszeit - 1. Republik

Mit der Entstehung des Bundeslandes Burgenland im Jahr 1921 kam auch die Gemeinde Antau zu Österreich. Wie oftmals wurde das Gemeindeleben in dieser Zeit von der Kirche in der Person des Pfarrers geprägt. In Antau konnte dieser durch die großzügigen Spenden eines in den USA reich gewordenen ausgewanderten Brüderpaars maßgebliche Verbesserungen an der Pfarrkirche, wie etwa die Elektrifizierung und die Anschaffung von Kirchenstühlen, zwei Glocken, eines Seitenalters und eines Hochaltars leisten. Auch die örtliche Raiffeisenkasse wurde vom damaligen Pfarrer im Jahr 1925 geründet.

2. Republik

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, dem 34 Gefallene und 17 Vermisste aus Antau zum Opfer fielen, wurde auch Antau von sowjetischen Truppen besetzt. Der Wiederaufbau fiel aufgrund der Besatzung und der fehlenden finanziellen Mittel denkbar schwer. Trotzdem prosperierte die Gemeinde langsam aber stetig bis zum einschneidenden Jahr 1971. Mit dessen Beginn wurde Antau gegen den heftigen Widerstand der Ortsbevölkerung mit der Gemeinde Hirm zusammen gelegt. Während der darauf folgenden zwanzigjährigen „Zwangsehe" verlor Antau wertvolle Entwicklungszeit und konnte erst nach der im Jahr 1991 durch eine Gemeindetrennung erreichten Wiedererlangung der Selbstständigkeit neu durchstarten. Dies gelang neben vielen Maßnahmen der Ortsbildverschönerung und der Adaption aller im Besitz der politischen Gemeinde stehenden Gebäude nicht zuletzt auch durch Investitionen in die Infrastruktur und den Neubau einer eigenen Volksschule.